WESEL/HAMMINKELN. Auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses in Wesel entsteht zur Zeit das Kati-Faßbender-Hospiz. In der Region rechter Niederrhein gibt es nachweislich zu wenig stationäre Hospizplätze. Bedürftige warten oft Wochen auf einen solchen Platz. Nicht selten versterben sie noch während der Wartephase. Der Bedarf für ein stationäres Hospiz am rechten Niederrhein ist also definitiv gegeben. Das bestätigen auch die Krankenkassen.
Die Kati Faßbender-Stiftung sieht sich hier in der gesellschaftlichen Verpflichtung und möchte diesem Zustand Abhilfe schaffen. Als Investorengesellschaft, in der das Evangelische Krankenhaus und die Kati Faßbender-Stiftung zusammen arbeiten, möchten die Partner dem Gebot der Nächstenliebe nachkommen.
Unterstützung bei diesem humanitären Auftrag leisten die Hospiz Initiative Wesel und der SAPV - Dienst (spezialisierte ambulante Palliativ Versorgung) durch ehrenamtliche Hilfe. Somit bildet das Hospiz nach seiner Realisierung einen wunderbaren Mosaikstein in der regionalen Versorgungskette.
Insgesamt elf moderne, helle und geräumige Appartements, die alle über eine Terrasse und die Möglichkeit verfügen, ein Zustellbett für Angehörige unterzubringen, sind im Hospiz vorgesehen. Zudem wird es ein separates Gästezimmer, einen Raum der Stille, ein Speisezimmer und weitere Büro- und Arbeitsräume geben. Im Eingangsbereich, zentral angeordnet, sind der Pflegestützpunkt sowie ein wohnlicher Bereich vorgesehen. Durch zwei Lichthöfe und Lichtbänder in den Fluren ist das moderne Gebäude hell und wirkt einladend.
Der Lions Club Hamminkeln unterstützt seit Jahren die Palliativ- und Hospiz Arbeit im Kreis.
Neben der Palliativstation des Krankenhauses und dem SAPV - Dienst hat der Club auch das Hospiz schon 2020 - vor Baubeginn - mit einer Spende unterstützt. Nachdem die Einrichtung nun kurz vor der Vollendung steht, aber - besonders wegen der stark gestiegenen Baukosten - nach wie vor Finanzierungsbedarf besteht, verwirklichte der Club nun die damals gegebene Zusage, die palliative Versorgung der Menschen in der Umgebung weiter unterstützen zu wollen.
Der Vorsitzende des Lions Hilfswerkes, Wilhelm Bollmann, Vizepräsident des Clubs Dr. Hans Oomen und Lions Mitglied Wolfgang Tarrach besuchten die Baustelle des Hospizes und übergaben dabei eine Spende von 5.000,- € an den Kuratoriumsvorsitzenden Heinrich Schnieders und die zukünftige Leiterin des Hospizes Christel Wolbring.
Das Hospiz soll eine Einrichtung für Menschen jeden Alters und aller Konfessionen in der letzten Lebensphase werden. Hier findet keine auf Heilung ausgelegte Therapie mehr statt, lediglich Symptome werden noch behandelt. Im Hospiz soll ein würdevolles Sterben ermöglicht werden. Entsprechend großzügig ist der Stellenplan ausgelegt. Hierfür sind 15,5 Vollzeit-Fachpflegekräfte vorgesehen. Das Hospiz steht im Bedarfsfall auch Menschen aus Hamminkeln zur Verfügung.
